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02. Feb. 05 ...Auf zu unserem ersten Etappenziel - PALAU
Nachdem wir nun einen Tag länger in Manila bleiben mussten als geplant, fliegen wir am 02.02. endlich nach Palau, unser Traumziel seit langer Zeit. In diversen Tauchzeitschriften haben wir über Palau und seine Tauchgründe gelesen, im Internet immer und immer wieder Bilder und Berichte recherchiert und auf der BOOT persönliche Kontakte gemacht . Nun waren wir sehr gespannt auf das „Land am Ende des Regenbogens“, wie Palau auch genannt wird.
Zuerst einmal heißt es jedoch „Check until you drop“ am Flughafen Manila. Das gesamte Flughafenpersonal scheint eine Ausbildung beim CIA oder MI5 durchlaufen zu haben - die totale Observation und die Frage: Weshalb das gesamte Handgepäck von einem Röntgensichtgerät checken lassen, wenn es anschließend ohnehin noch einmal gefilzt wird! Bevor man jedoch zum Check In darf, wird jeder einzeln verhört. Nicht ganz koscher wirkende Pistoleros stellen uns die gesamten üblichen Fragen - ausnahmslos alle Fragen: weshalb möchten Sie nach Palau, haben Sie Lebensmittel, Drogen, Alkohol etc. dabei, haben sie das Gepäck selbst gepackt, Geschenke von Fremden angenommen, die Fotokamera vor dem Abflug verliehen etc. usw. Nicht nur, dass wir diese Fragen schon eingehend mit „no“ auf dem Ausreiseformular vermerkt haben, nein, es geht doch nichts über ein persönliches Interview mit den „Spürhunden“ vom Special Service Manila. Bei Bestehen erhält man das Security-Siegel und sollte dann schnurstracks zum Gate gehen. Trotz 45 verbleibenden Minuten bis zum Boarding darf man nicht trödeln, denn bis zur Gate gibt’s noch 3 Kontrollen, deren Sinn uns bis heute keiner erklären konnte. Doch wer meint die Gate sei endlich das Hola, irrt gewaltig, denn nun folgt der Overkill Check-up. We do nt only x-ray!,.. wir haben auch 5 weitere Security-Leute mit flinken kleinen Fingern, drauf geeicht, Eure gesamte Habe durchzuwühlen. Taschen, Rucksäcke, Jacken, Gürtel, eigentlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Statt Small Talk wiederholt man die Sicherheits-Fragen der Kollegen vom Check-in. (und “täglich“ grüßt das Murmeltier). Jeder Passagier (sogar der Captain) muss alles abgeben, es wird alles angeschaut, durchsucht, geöffnet, umgedreht, nach dem Sinn und Zweck der Gegenstände gefragt… und anschl. geht’s direkt zum Bodycheck inkl. Schuh-Screening…schade dass wir frische Socken anhaben!...
Sei’s drum – jetzt nur noch schnell an der Board-Karten- und Passkontrolle vorbei und „schwub“ (...hallo Christoph) sitzen wir wohlverdient im Flugzeug – auf dem Weg ins Paradies!
Die Flugzeit beträgt nur zwei Stunden. Neben uns sitzt zufällig Dermot Keane - der Geschäftsführer von Sam`s Dive Tours – er kehrt gerade heim von der BOOT. Mit Sam`s möchten wir auch tauchen. Eine gute Gelegenheit, die wichtigsten Palau-Tauchinfos zu erfragen und direkt einen guten Tauch-Deal zu vereinbaren. Nach knapp zwei Stunden Flugzeit sehen wir aus dem Flugzeug die einmaligen Felsformationen im Wasser - ein Labyrinth aus grünen Felsen. Leider regnet es, und der Blick ist trüb, trotzdem ist dieses Gefühl einmalig, die
Postkartenansicht leibhaftig unter sich vorbeiziehen zu sehen.
Alii to Palau – Welcome to Palau! ( karte micronesia )
Nach der Landung, folgt ein erneuter Einreise-Sicherheitscheck. Zwar werden wir nun nicht mehr gefragt, weshalb wir gekommen sind, dafür gilt hier „Keine Macht den Drogen“. Wie im ersten Schuljahr beigebracht, stehen wir in Reih und Glied. Dann, kommt eine wirklich hübsche Labrador-Hündin vorbeigehuscht und steckt ihre feuchte Nase in jedes Handgepäck. Drogen sind auf Palau seit einigen Jahren strengstens verboten. Früher kamen viele „Weiße“ nach Palau, die Drogen an die Bevölkerung verkauft haben. Die Einheimischen wurden abhängig während sich die „Weißen“ die Taschen mit Drogengeld gefüllt haben. Auf Palau gibt es zwar keine Todesstrafe bei Drogenbesitz wie z. B. auf den Philippinen, dafür aber 25 Jahre Gefängnis, was bei dem Anblick dieses Paradieses die reinste Zeitverschwendung ist…
Schon als wir den gemütlichen, sauberen kleinen Flughafen in Palaus Hauptstadt Koror verlassen, sehen wir uns von Grün umgeben. Und dies ist kein Traum sondern Wirklichkeit. Wir befinden uns in den Tropen, das satteste Grün in verschiedensten Schattierungen und die exotischsten Pflanzen, die man sich vorstellen kann. Auf dem Weg in unser
Hotel kommen wir an riesigen Hibiskusbüschen vorbei. Die Blüten leuchten in rot, rose, orange, pink, gelb, weiß… ein Blumenmeer, Orchideen am Straßenrand umsäumt von Palmeinhainen und Bananenbäumen. Ja, so haben wir uns Palau vorgestellt! Es ist ein kleines Paradies mit seinen 19.000 Einwohnern und 16 Staaten, die allesamt guten Mutes und freundlich zu sein scheinen. Dennoch ist Palau weltgeschichtlich kein
unbeschriebenes Blatt. Im 19. Jahrhundert erkannten die Weltmächte die geografisch strategische Bedeutung Palaus für ihre Kriegsmarine, als auch dessen Bodenschätze. Deutsche Truppen besetzten Belau (heute Palau) gegen Ende des 19. Jahrhunderts und bauten Phosphor- und Bauxit ab. Zu Beginn des ersten Weltkriegs verloren sie Palau an die Japaner. Diese unterlagen 1944 in einer der blutigsten Schlachten des 2. WKs zu Wasser, Land und Luft, der 11.000 Japaner und 9.000 US-Soldaten zum Opfer fielen. Zurückgeblieben sind Flugzeug- und Schiffs-Wracks, die heute spannende Tauchplätze darbieten. Bis 1994 verwalteten die USA Palau und bauten dessen Infrastruktur und Wirtschaftssystem
auf. Haupteinnahmequelle ist der Tourismus und der Export von Rohstoffen. 1994 wurde Palau erstmals seit 100 Jahren souveräner Staat und das 185. Mitglied der United Nations.
Nachdem wir im Lehn`s Motel bei Mrs. Lulu in unser uriges und geräumiges Appartement mit Kitchenette einchecken, decken wir uns im Supermarkt erst einmal mit Lebensmitteln ein. Das Sortiment ist breit aufgestellt und gleicht dem in den USA und Japan, local Food macht leider nur noch einen geringen Teil des Angebots aus. Auch hier im Lehn`s fällt uns wieder sofort auf, wie freundlich und herzlich wir empfangen werden.
04.02.05 ...Dive Palau - das lässt das Herz eines jeden Tauchers höher schlagen
Spätestens wer Koror einmal auf der (einzigen) Hauptstrasse durchfahren hat weis, dass hier kein Freizeitstress aufkommt und dass man sich ganz dem Tauchen widmen kann, ohne anderes zu verpassen. Alles ist sehr einfach und entspannt. Es gibt ein Museum, ein Kultur-Center 2, 3 Shops und ein paar urige Restaurants und Kneipen – das war’s. Also verbringt man die Abende mit Lesen und Schreiben oder man trifft sich mit den anderen Tauchern auf ein Bier und erzählt sich die Erlebnisse der vergangenen Tage. Eine der Kneipen – Kremers – sei (wie der Name schon sagt) seit Generationen in Deutscher Hand. Die Einheimischen treffen sich dort Dienstags abends zur Pasta-Night – eben ein typisch deutsches Gericht. Wir werden am Dienstag natürlich auch hingehen.
Wie schon gesagt, hier dreht sich fast alles ums Tauchen, und die hiesigen Tauchplätze spielen allesamt in der Champions-League. Spätestens seit dem Blick aus dem Fenster beim Landeanflug wollen wir endlich hinunter in diese atemberaubende Unterwasserwelt. Wir buchen uns bei Sams Divers ein: Tauchen an den spannendsten Spots, Kajak-Tour zu den Rock Islands und schnorcheln im Jelly-fish Lake (ein Süßwassersee mit Millionen von Quallen, die nicht nesseln – eine einmalige Spezies, von der keiner weiß, wo sie herkommen.
Der erste Tauchtag
Das Inselwetter ist bei der Hafenausfahrt bewölkt und regnerisch, doch die Wolken klaren auf der 45-minütigen Fahrt zum Turtle Cove – unser erster Tauchspot – fortwährend auf. Mit 300 PS und reichlich Speed jagen wir durch die grünbewachsenen „steinernen Pilze“ umgeben von türkisfarbenem Wasser und kleinen Lagunen mit weißen Sandstränden. Wir fühlen uns beide sehr an den James Bond-Streifen „Stirb an einem anderen Tag“ erinnert. Dann nimmt der Captain das Gas weg und steuert auf ein Riff zu: Turtle Cove: kurzes Briefing und rein in die Badewanne (28°c).
Wir tauchen an einer Steilwand ab und lassen uns von der Strömung treiben. Die Wand ist schön bewachsen, und wir sehen neben vielen farbenprächtigen Korallen und Kleinfischen, Papageienfische, Anemonenfische (Nemos), einen kleinen Napoleon, einen riesigen Schwarm Black Snappers und plötzlich 2 schöne Weiß-Spitzenhaie. Sie ziehen ihre Bahnen direkt 5m unter uns und sind wohl auf der Suche nach ihrem Lunch. Kurz später treffen wir noch auf einen Leopardenhai und eine Muräne und tauchen nach ca. 40 Minuten am Ende der Riffwand auf.
Für den 2. Tauchgang fahren wir weiter zur Turtle Wall - eine reich bewachsene Steilwand mit guter Drift. Diesmal können wir eine UW-Kamera von einem befreundeten Taucher mitnehmen und ein paar Schnappschüsse einfangen. Leider sind die Möglichkeiten mit dieser Kamera begrenzt - insbesondere die einmaligen Farben werden durch das zwischen Linse und Objekt liegende Wasser weitestgehend rausgefiltert, was sehr schade ist. Des weiteren haben wir auf dem 2. Tauchgang keine Haie wirklich nah vor die Linse bekommen. Für den ersten Tag sind wir jedoch zufrieden und werden Euch in Kürze bestimmt weitere Bilder bieten können.
Der zweite Tauchtag (...und die Folgenden)
Den zweiten und dritten Tag unter Wasser verbringen wir an den legendären Tauchplätzen Blue Corner und German Channel (letzt genannter Tauchplatz hat seinen Namen erhalten, als die Deutschen gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Durchfahrt in das 30 Km vor Koror liegende Korallenriff sprengten, um mit grossen Marine-Schiffen direkt durchsegeln zu können. Heute aufgrund seiner nahrungsreichen Durch-Strömung ein einzigartiger Tauchplatz zur Beobachtung der eleganten Mantas, die dort Plankton ”filtern”..By the way: Haie (Black Tip, White Tip, Leopardenhaie und mit Glück auch Tiger-und Bull sharks) gibts insbesondere an diesen beiden Tauchplätzen so viele, dass man schon nach kurzer Zeit dazu neigt, vermehrt nach anderen Tieren zu suchen. Einfach ein Traum. Am Blue Corner haben wir auf einem Tauchgang über 40 Haie gezählt, teilweise 10 auf einmal. ... In Wirklichkeit sind die Farben natürlich viel reicher und eindrucksvoller. - Dennoch viel Spass beim Anschauen.
...Die weiteren Tauchgänge sind nicht im einzelnen beschrieben. Die Unterwasserbilder sprechen für sich und sind über den gesamten Zeitraum aufgenommen.
Kajak-Tour
Ein Muss für jeden Palau-Besucher sind die Kaja-Touren durch die Rock-Islands. Die Fahrten durch die fischreichen und mit Korallen bewachsenen Lagunen in knie-tiefem Wasser (als würde man durchs Aquarium paddeln), sind atemberaubend schön und einzigartig. Dazu erlebt man eine erstaunliche Vogelwelt
und entspannende Verbundnheit mir der Natur
Palau Land und Leute
Was einem auffällt, nachdem man auf Palau die ersten zwei bis drei Tage verbracht hat, ist die totale Entspanntheit der Menschen hier. Das Lebensmotto der Palauen scheint schlicht und einfach: Reelaaaxxx! Genau so lang gezogen wie man es hier ausspricht, so wird es auch zelebriert. Nirgends ist Hast, nirgends ist Eile, nirgends sieht man die Einheimischen etwa schnellen Schrittes ihre Arbeit verrichten. Alles geht langsam und gemach voran, und trotzdem hat man das Gefühl, dass nichts unerledigt bleibt, alles ist weitgehend sauber und aufgeräumt. So sind öffentliche Anlagen, Cafes, Restaurants und vor allem Supermärkte mit einer beträchtlichen Anzahl an Personal ausgestattet, die dafür sorgen, dass sich keine einzige Konservendose ins falsche Regal verirrt. Dies artet jedoch nicht in Stress aus, man hat ja den ganzen Tag Zeit... Heute beobachteten wir, wie ein Mitarbeiter in einem Minimarkt alle Artikel einzeln abgewischt hat, um sie danach wieder fein säuberlich ins Regal einzusortieren, wobei ein Artikel immer wieder aufs Neue positioniert wurde. Dies geschieht auf einem Hocker sitzend und Betel Nut kauend….bei ALDI undenkbar, doch hier hat es seinen Charme.
Plastiktüten…während wir in Deutschland im Supermarkt überlegen, ob wir für unsere drei eingekauften Artikel auf eine Plastiktüte verzichten können, kann es hier durchaus passieren, dass man für drei Artikel auch drei Tüten erhält, denn Tiefgefrorenes geht z. B. nicht mit einer Packung Milch in eine Tüte, oder eine 5 Liter Gallone Wasser MIT Griff wird auch separat noch mal in eine Tüte gepackt….Diese Angewohnheit hat man leider von den USA übernommen.
Betel Nut… dies ist die große Leidenschaft der Palauen. Die Betel Nuss ist so groß wie eine grüne Mandel. Sie wird in zwei Hälften geteilt und in der Mitte mit Limestone Sirup (gemahlene Muschelsteine) gefüllt. Dann wird die Nuss samt des Sirups in ein Minzblatt gehüllt und das Sahnehäubchen bildet ein filterloser Zigarettenstummel (inkl. Papier und Tabak). Dieses „Paket“ schiebt der Palaue in eine Backenseite und kaut es. Deshalb haben sie auch ständig „dicke Backen“ und erwecken den Anschein, sie hätten alle Probleme mit den Weisheitszähnen, doch es sind nur die „Nüsse“… Wenn man sie anspricht, können sie meist erst antworten, nachdem ihren Betel Nut Burger ausgespuckt haben. Überhaupt spucken die Palauen das erkaute Sekret kontinuierlich aus. Das ist für unser Empfinden ein wenig ekelhaft. Da der Tabak und das Sekret die Zähne „bräunen“, sehen die Gebisse zudem oft renovierungsbedürftig aus, aber das hält hier keinen vom Kauen ab. Außerdem sagt man hier der Betel Nuss eine leicht anregende und sogar heilsame Wirkung nach. Die Palauen nennen sie auch Medizin….who knows.
Palau ist im Vergleich zu beispielsweise uns bekannten karibischen Inseln eine sehr saubere Insel, nirgends liegt Müll, alles ist aufgeräumt. Die meisten Häuser auf der touristisch erschlossenen Insel Koror sind einfach aber hübsch gebaut, oftmals umgeben von einem gepflegten Vorgarten mit Blumensträuchern. Man sieht jedoch auch einfachste Wellblechhütten, in denen auf engstem Raum ganze Familien leben. Eines haben die Menschen jedoch gemeinsam: Fast zu jedem Haus gehört mindestens ein Hund, wenn nicht sogar zwei oder drei.
Die Hauptinsel Babeldoub ist touristisch kaum erschlossen, die Straßen gleichen deutschen Feldwegen, sie führen mitten durch den tropischen Regenwald und sind insbesondere bei heftigen Regenfällen nur schwer befahrbar. Ein Geländewagen mit 4 x 4 ist unbedingt erforderlich. Ein Suzuki „Jimmy“ kostet 65 USD pro Tag, und für weitere 10 – 15 USD Benzin kann man die Insel einmal komplett umfahren. Bislang gibt es nur wenige km asphaltierte Strassen auf Babeldoub, die Inselumrundung dauert entsprechend lange. Die Schlaglöcher sind „nicht ohne“, und Menschen, die zu Seekrankheit und Kopfschmerzen neigen, nehmen vor der Abfahrt am besten ein Aspirin. Doch dieser Zustand soll sich in Kürze ändern. Die Regierung plant die Verlegung der Hauptstadt in den Norden der Insel Babeldoub. Zwei Hauptverkehrsstraßen (jeweils entlang der beiden Küsten) sind bereits im Bau.
Der neue Regierungssitz ist eine Mini-Kopie des US Capitols aus Washington. Auf einem Berg, in der Nähe des Nordkaps erbaut, hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Vorgelagerten Korallenriffe beider Küsten (Ost und West). Ein Panoramablick, den sich die Abgeordneten im deutschen Bundestag nur erträumen können. Der Einzug der Abgeordneten in ihr neues Parlament ist jedoch seit April 2004 in Verzug und wird voraussichtlich erst Anfang 2006 stattfinden. Das Projekt wurde übrigens mit erheblichen Finanzhilfen aus Taiwan und Japan, als auch aus dem eigenen (mit US-Fördergeldern subventionierten) Haushalt finanziert. Alleine die USA pumpen jährlich 150 Mio $US in den Haushalt. Und nur mit der Hilfe „jener Gönner“ scheint Palau trotz der relativ geringen Produktivität einen vergleichsweise guten Lebensstandard bieten zu können. Doch die Uhr läuft, denn die Subventionen der USA sind bislang nur bis 2008 vertraglich zugesichert. Für den notwendigen Ausbau der touristischen Infrastruktur, dem wichtigsten Baustein, um Palaus wirtschaftliche Abhängigkeit zu verringern, sind sie indes unabdingbar. Fast alle Güter werden importiert und andere Industrien spielen neben der Fischerei und etwas Phosphatabbau eigentlich keine Rolle.
Essen und Trinken….
Wie schon gesagt, Koror ist klein. Dennoch gibt es einige gute, gemütliche aber recht einfache ethnische Restaurants. Das Ambiente ist grundsätzlich eher leger und stark auf die Kommunikationsorientierten Taucher ausgerichtet. Eine Ausnahme ist das luxuriösere Hotelrestaurant des Palau Pacific Resorts. Hier geht’s etwas gediegener zu.
Historisch bedingt sind die japanische Küche und US-Food weit verbreitet (wenngleich die Insel von „Fastfood-Ketten“ glücklicherweise bislang verschont blieb. Das Angebot chinesischer, thai und indischer Restaurants ist ebenfalls groß. Unser Favorit ist das „Taj“ (indisch). Der Chef steht selbst hinterm Herd, und man kann sich stets auf leckerste Lamm-, Geflügel- und Fischgerichte nach indischer Zubereitung und in schönem Ambiente freuen. Das Ordern der sehr scharfen Gerichte sollte man sich genau überlegen…die brennen wirklich dreimal!
Es gibt auch eine urige deutsche Kneipe, „Krämers“ (benannt nach dem Administrator während der deutschen Besatzungszeit), wo sich dienstags und donnerstags vorzugsweise die Taucher-Szene der Insel trifft. Rene und Thomas sind vor 9 Jahren nach Palau gekommen und haben Krämers 1998 eröffnetet. Mittlerweile ist der Laden eine Institution. Die beiden angeln nahezu täglich frischen Fisch und ihr Sashimi ist ein Gedicht. Überhaupt kann ich mich nicht erinnern, so guten (weil so frischen) Tuna oder Red Snapper gegessen zu haben. Fisch gibt’s hier übrigens so reichhaltig, dass die Fischer ein Päckchen Marken-Zigaretten gegen einen 18 KG Yellow-Finn-Tuna tauschen. Der ist ca. 1 m lang und füllt eine 8-Mann-Tafel. Aber es gibt auch leckere deutsche Küche. Das Schmankerl für viele Deutsche ist jedoch, nach einem erlebnisreichen Tauchtag am Blue Corner oder am Blue Hole, auf Krämers Terrasse zu sitzen, die Sonne im Pazifik untergehen zu sehen und dabei ein wohltemperiertes Weißbier zu zischen.
Sehenswürdigkeiten
Verschiede Agenturen bieten Landtouren an. Ein freundlicher Museumswärter im Palau National Museum hat uns jedoch geraten, ein Auto zu mieten und auf eigene Faust die die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Denn die meisten Tour Guides seien, wie er sagte, darauf aus, die Touren kurz zu halten, damit sie schnellstmöglich wieder zu Hause sein können. Er hat uns die Attraktionen auf einer Karte gezeigt, die man allesamt an einem Tag abfahren kann. Dazu zählen die Wasserfälle und ein Cultural Village mit einem Bai (in diesen Hütten kommen die Einheimischen zu Versammlungen oder Treffen zusammen). Dann gibt es noch einen Ort, an dem man Stone Money besichtigen kann (riesige Steine, die früher als Zahlungsmittel benutzt wurden) und nicht zu vergessen eine Hochebene, von der man einen wunderschönen Ausblick in eine Savanne genießt. Einiges davon haben wir uns angeschaut, fanden es jedoch wenig spannend. Die Sehenswürdigkeiten waren zudem schlecht ausgeschildert, so dass man sie oft recht lange suchen musste. Und wenn man dann endlich vor dem „Wasserfall“ steht, entpuppt sich dieser nicht selten als kleine Pfütze….
Das National Museum in Koror hat ebenfalls wenig zu bieten. In einem Raum ist das frühere Dorfleben der Palauer dargestellt – insbesondere die Rollen-und Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau. Auf der zweiten Ebene gibt es traditionelle Handwerkskunst – nicht wirklich sehr
künstlerisch sondern eher simpel - sowie naive Malereien, die immer wieder die Rock Island zeigen. Ein Besuch lohnt nicht wirklich.
Unser Fazit
Palau ist eine wunderschöne Insel, um einen unvergesslichen Tauchurlaub zu verbringen. Entgegen allen Berichten, die wir in Tauchzeitschriften und im Internet gelesen hatten, eignen sich die Tauchgebiete auch gut für Anfänger. Ich kam mit gerade mal 30 Tauchgängen im Logbuch hier an. Mittlerweile sind es 44, und ich finde es schon ziemlich klasse, nun einen Eintrag vom Blue Corner zu haben, der als einer der besten und schwierigsten Tauchplätze der Welt gilt. Es sind anspruchsvolle Tauchplätze aber nichts, was man nicht bewältigen kann. Man lernt nur dazu, und ich denke, dass ich in den 7 Tauchtagen einiges über das Tauchverhalten bei Strömungen gelernt habe. Für alte Tauchhasen wie Metin sind die Tauchgänge natürlich relaxter, da er sich beim Tauchen ganz den Fischen widmen kann und nicht so sehr mit Strömungen und tarieren beschäftigt ist.
Da es keine Strände und wenig Abendprogramm auf Palau gibt, eignet sich die Insel nicht, um zwei Wochen Strandurlaub zu machen. Schon gar nicht mit Kindern, da diese hier wenige Möglichkeiten haben, sich zu beschäftigen.
Aber zum Tauchen würden wir jederzeit wieder kommen. Sam´s Dive Tours ist sehr gut organisiert und unsere Guides Stefan, Daniel und Jim waren allesamt klasse. Sie kannten sich mit allen 16 Divespots gut aus, wussten viel über die lokale Unterwasserwelt zu erzählen und waren sehr lustig und umsichtig mit den Tauchern.
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